Montag, 20. August 2012

"Showmessen"...?!

Eigentlich sollte der Titel dieses Postings lauten: "Hat blablabla, wünsche ich mir Ein Pontifikalamt nach der Liturgie von 1962", aber das fand ich als Überschrift zu lang... :)

Und zwar ist das eine aktuelle Facebook-Abstimmung, die mir heute aufgefallen ist. Es geht darum, was man sich wünscht, wenn die FB-Seite eines Bistums eine bestimmte Anzahl von Fans erreicht hat, und FB-Freunde klickten diese Antwort an.

Ich kann mir nicht helfen, aber OBWOHL ich selbst quasi ausschließlich die "alte Messe" besuche, kann ich derlei Dinge bald nicht mehr hören.
Kürzlich wurde mir auch eine Online-Petition geschickt, wo es darum ging, dass der Hl. Vater diese Form zelebrieren solle. Hat die katholische Kirche in Deutschland eigentlich keine anderen Sorgen, als ob irgendwo von irgendwem nun unbedingt eine alte Messe zelebriert werden muss?

Ich bekam mal zufällig mit, wie jemand einen altrituellen Priester fragte, ob dieser denn nicht mal in der Bistumskirche zelebrieren könnte. Seine Antwort war, er zelebriere keine "Showmessen"...

Mich hatte diese Antwort zum damaligen Zeitpunkt verärgert, und ich hatte ihn später auch darauf hingewiesen, dass die Frage nicht auf eine "Showmesse" abgezielt habe, er habe der Person Unrecht getan.

Rückblickend betrachtet bin ich mir da aber gar nicht mehr so sicher, und ich verstehe die kurz angebundene Antwort des Priesters heute schon viel besser. Er erklärte mir damals auch, dass er es bei anderen durchaus schon erlebt hätte, dass es bei Zelebrationen an exponierter Stelle um den Hintergedanken ginge, "denen zeigen wir mal, was eine richtige Messe ist."
Ja, ich glaube ihm auf's Wort. Manche Altritus-Aktivisten sind wohl leider so. Sie mögen es ja gut meinen, aber...
(Dazu passt es auch, dass ich, als ich meine Freude darüber ausdrückte, an meinem diesjährigen Namenstag mangels anderer Alternativen eine schöne Hl. Messe im NOM besucht zu haben, eine recht abwertende Antwort bekam, so nach dem Motto, naja, so schön NOM eben sein kann... also ich war froh, überhaupt eine ordentliche Hl. Messe besucht haben zu dürfen, denn auch das ist in Deutschland keineswegs selbstverständlich!).

Also, wenn man nicht gerade in der Diaspora wohnt, gibt es inzwischen durchaus einige Angebote, um die alte Messe zu besuchen. Rechnet man die FSSPX dazu, sind es nochmal einige mehr. Und auch, wenn manche "Aktivisten" gerne etwas anderes behaupten, aber schauen wir der Realität doch mal ins Auge: Die Nachfrage ist nicht allzu groß... das mag von Ort zu Ort verschieden sein, sicher, aber letztlich ist es die Situation, wie ich persönlich sie in meiner Gegend aus meiner rein subjektiven Sicht erlebe.

Natürlich sollte die Situation insgesamt verbessert werden, denn es gibt immer noch Gegenden, wo man nicht regelmäßig an Sonn- und Feiertagen in die alte Form gehen kann. Dies sollte flächendeckend möglich sein.

Aber in Gegenden, wo man mit gutem Willen Möglichkeiten hat, muss es nicht der Bischofssitz sein.
Genausowenig verstehe ich, warum es immer wieder heißt, der Hl. Vater solle doch mal als Papst in dieser Weise zelebrieren. Warum denn?
Als "Zeichen", wenn man sich denn unbedingt eines wünscht, würde in meinen Augen genügen, wenn er einfach mal "in choro" an einer in der überlieferten Form gefeierten Hl. Messe teilnehmen würde. Aber braucht es dieses Zeichen überhaupt? Hat der Hl. Vater seine Wertschätzung der überlieferten Form nicht deutlich genug gemacht? Vor 6 Jahren haben wir noch von einer offiziellen Freigabe der alten Messe geträumt und uns gefragt, ob wir das noch erleben werden... können wir nicht einfach dankbar sein?!

Jedenfalls frage ich mich aktuell, wie diese ständigen Bitten wohl von Katholiken empfunden werden, die mit der alten Liturgie nichts anfangen können, wenn es mir, der ich die alte Form liebe und wie gesagt nahezu ausschließlich besuche, allmählich schon seltsam aufstößt...

3 Kommentare:

  1. Man muss vielleicht dazu sagen, dass wohl niemand Kompetentes mehr am Leben ist, der eine Papstmesse - und ein einfache Stillmesse soll es ja dann sicher auch nicht sein - zeremoniell überhaupt organisieren könnte. Sicherlich wäre die Belebung und Rekonstruktion der alten Riten möglich, aber sehr schwierig. Abgesehen davon, dass es einen sehr sichtbaren "Bruch" bedeuten würde, der kaum in das aktuelle Ökosystem des päpstlichen Hofes nach Paul VI. passen würde...

    Achja, und vielen Dank für den interessanten Blog, bin gerade erst durch Zufall darauf gestoßen!

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    1. Dankeschön, aber wie Du vielleicht am Datum siehst, ist dieser Blog schon lange eingeschlafen, und falls ich nicht herausfinde, wie man die Zeit mal für ein paar Monate anhalten kann, wird das voraussichtlich auch so bleiben... ;-)

      Aber letztlich ist Bloggen auch einfach nicht so meins...

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    2. Ups, das habe ich doch glatt übersehen...*schäm*

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